Erschöpfung geht an die Substanz
Lange anhaltender chronischer Stress führt – abhängig von genetischer Prädisposition (Konstitution) und Lebensstil – früher oder später zum Erschöpfungs-Syndrom. Charakteristisch für den Zustand der Erschöpfung ist, dass der Körper verlernt hat zu regenerieren (Verlust der Regenerationsfähigkeit). Er funktioniert gerade noch, aber alles fällt schwer. Beschwerden wie Tinnitus, Bluthochdruck, chronische Rückenschmerzen, Muskelverspannungen oder gestörtes psychisches Befinden (Traurigkeit, Angst, Panikattacken, Depressivität) sind meist schon seit geraumer Zeit zu beobachten.
Auch der Schlaf wird subjektiv nicht mehr als erholsam und entspannend wahrgenommen. Häufig bestehen Einschlaf-, Durchschlaf-, oder Ausschlafstörungen.
Die Überproduktion der Stresshormone Cortisol, Adrenalin und Noradrenalin kann vom Körper nicht länger aufrecht erhalten werden, sodass neben der verlernten Regenerationsfähigkeit auch das Leistungspotenzial deutlich reduziert ist. Dieser Zustand geht im wahrsten Sinne des Wortes an die Substanz eines Menschen. Die Wahrscheinlichkeit psychisch oder körperlich schwer zu erkranken steigt drastisch. Berufliche und private Probleme sind obligat und potenzieren die Gefahr. Es kann sich ein Teufelskreis entwickeln, der, wenn er nicht durchbrochen wird, schwerste und lang anhaltende Folgen für die Betroffenen zeitigen kann. Wer an chronischer Erschöpfung leidet, ist meist schon manifest erkrankt.
In einer 24-Stunden HRV-Messung erkennt man Erschöpfung daran, dass die mittleren Herzraten sowohl tagsüber als auch nachts erhöht sind. Die allgemeine Vitalität ist reduziert, die Total Power (Summe aller Frequenzbereiche) ist vermindert, die Werte, welche die parasympathische Aktivität anzeigen (pNN50, r-MSSD) sind über den gesamten Messungszeitraum niedrig. Die Schlafqualität ist signifikant beeinträchtigt. Da der Körper verlernt hat zu regenerieren, treten selbst im Schlaf Phasen der Erschöpfung auf: Der so genannte „Erschöpfungsschlaf “ ist durch hohe Herzraten und keine (!) HRV gekennzeichnet. Das Lebensfeuer wirkt im Frequenzbereich von 0,1 Hz (LF-Bereich) wie mit einer Schere abgeschnitten und ist deutlich ausgedünnt. Der darunter befindliche VLF-Bereich (0,0033-0,04 Hz), der die Basis/Substanz eines Menschen abbildet, zeigt Lücken (Substanzverlust). Das Burnout-Risiko ist hoch, das Leistungsvermögen deutlich reduziert.
Beispielmessung Erschöpfungs-Syndrom
44-jähriger Angestellter. Affektlabilität, Tagesmüdigkeit, Tinnitus, Hypertonie, Schlafstörung, chronische Rückenschmerzen. Seit Jahren berufliche Überforderung, Pendler, schwierige Beziehung. Schwere Erschöpfungszeichen beim Fernsehen (grau markierter Bereich): hohe Herzraten, fast leeres Spektrogramm, niedrige Total Power und kaum noch parasympathische Aktivität (pNN50 liegt lediglich bei 0,24%). Danach zu kurze Nacht mit „Erschöpfungsschlaf“ vor dem Fernseher (grau markiert).
Neurostress
Neurostress
Aminosäuren - die natürliche Behandlungform bei Neurostress
Neurotransmitter sind chemische Botenstoffe und Hormone, welche die Verbindung zwischen zwei Nervenzellen herstellen und die aus einfachen Aminosäuren, die wir über die Nahrung aufnehmen, in den Nervenbahnen aufgebaut werden.
Bei chronischer Stressbelastung kann das Regulations- und Botenstoffsystem des Gehirns ins Ungleichgewicht geraten bzw. kann es zu Mängeln eines oder mehrerer Neurobotenstoffe wie Noradrenalin, Adrenalin, Dopamin, Serotonin, Glutamat und GABA kommen. Nicht selten sind auch die Stresshormone Cortisol und DHEA an einer Störung der Neuroregulation beteiligt, denn die endokrine Stressachse ist sehr eng mit dem Nervensystem vernetzt. Geschlechtshormone (Östrogene, Progesteron oder Testosteron), die Schilddrüsenhormone sowie Vitamin D3 haben als sogenannte Neurohormone ebenfalls Teil an der Neuroregulation.
Beschwerden bei Neurostress
Zu den möglichen Erkrankungen, die unter dem Begriff „Neurostress“ zusammengefasst werden zählen: Befindlichkeitsstörungen wie Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Schlafstörungen, Depressivität, Ängste, Hyperaktivität, Panikattacken, Muskelschmerzen, Reizdarmsyndrom, Essstörungen, Kopfschmerz, Migräne, Heißhungerattacken und Übergewicht. Erkrankungen wie z.B. Fybromyalgie, Chronisches Müdigkeitssyndrom (CMI), Fatigue-Syndrom (CFS), Depressionen, Burnout-Syndrom, Borreliose, Rheumatoide Arthritis, Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, ADS /ADHS, Zyklusstörungen, Menopausebeschwerden und viele mehr stehen in direktem Zusammenhang mit Neurostress.
Ziel einer effektiven Behandlung ist es, Neurotransmitter-Defizite oder ein Ungleichgewicht durch verstärkte Zufuhr der benötigten Aminosäuren, den Vorstufen von Neurotransmittern, zusammen mit den jeweiligen Ko-Faktoren (siehe nächster Absatz) zu beheben. Diese natürliche Behandlungsform ist bei funktionellen Störungen oft gut und schnell wirksam und dabei nahezu ohne Nebenwirkungen. Weil der Körper die benötigten Botenstoffe selbst vermehrt und besser produzieren kann, werden alle Zielrezeptoren auf physiologischem Wege bedient. Psychopharmaka bzw. Antidepressiva wirken nur an bestimmten Rezeptoren, die oft gar nicht für die Symptome der Patient:innen verantwortlich sind. Daher entfalten sie meist nicht die gewünschte Wirkung, wie eine 2008 veröffentlichte Metastudie eindrucksvoll belegt (Kirsch et. al., Public Library of Science Medicine, Bd. 5, e45). Häufig stehen sogar unerwünschte Nebenwirkungen, wie Mundtrockenheit, Gewichtszunahme, Teilnahmslosigkeit, Herzrhythmusstörungen u.a. im Vordergrund. Moderne Antidepressiva hemmen die Wiederaufnahme eines Botenstoffes in das Nervenende, dadurch verstärkt sich sogar der absolute Mangel an dem betreffenden Botenstoff.
Ergänzend zur einer Neurotransmitter-Regeneration durch Aminosäuren kann die Wirksamkeit durch Gabe von sogenannten Neuromodulatoren (Theanin, Taurin, Rhodiola rosea, EGCG (Catechine aus dem Grünen Tee), L-Cystein/Acetyl-Cystein), Kofaktoren (Vitamin B6, Vitamin B12, Vitamin C, Folsäure) und einige Mikronährstoffe (Selen, Calcium, Magnesium, Zink, Mangan, Tocopherole) erheblich gesteigert werden.
Dein Benefit
Eine Erhebung Deines Neurostressprofils macht dann Sinn, wenn Deine HRV-Messung besorgniserregende Ergebnisse zeigt und Du an komplexen Beschwerden leidest.
Wir schicken Dir einen Neurostressprofil-Testkit zu, den Test führst du selbstständig durch – es handelt sich um mehrere Speichel- und eine Urinprobe innerhalb von 24 Stunden. Diese werden im Lab4more in München ausgewertet, die Testergebnisse liegen zumeist innerhalb von 12 - 18 Tagen vor.
In einem ausführlichen Gespräch wird zum einen Dein Befund besprochen sowie ein natürliches Behandlungskonzept auf Basis von Aminosäuren und Mikronährstoffen geschnürt. Zusammen mit den Originalbefunden erhältst Du eine schriftliche Therapieempfehlung und die dazu gehörigen ärztlichen Verordnungen (Rezepte).
Zahlreiche Patient:innen berichten von einer signifikanten Besserung der Beschwerden bereits nach ein bis zwei Wochen. Zur Therapievalidierung können HRV-Kurzzeitmessungen eingesetzt werden, die den Behandlungsfortschritt messbar belegen.