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Schlafapnoe

Schlafapnoe

Nächtlicher, sich wiederholender Atemstillstand in Kombination mit Schnarchen

Ein Schlafapnoesyndrom ist eine schwere Erkrankung, die unbedingt behandelt werden sollte.

Beim Obstruktiven Schalfapnoe-Syndrom (OSAS) kommt es im Schlaf zeitweise zu völligen Atemstillständen, die jeweils mit Sauerstoffentsättigungen im Blut, Stress mit erhöhter Herzrate und einer Belastung des rechten Herzens mit der Gefahr der pulmonalarteriellen Hypertonie einhergehen. Das kann – neben allen Risiken, die schlechter Schlaf ohnehin mit sich bringt – zu verschiedenen Formen von schweren Herzkrankheiten führen.

In der Apnoephasen kommt es zu unbewussten Aufweckreaktionen, so dass Betroffene in der Lage sind kurzfristig wieder atmen zu können. Hierdurch wird die Schlafarchitektur – insbesondere die Tiefschlafphasen – wesentlich gestört. In Folge fehlt dem Körper die Erholung und die nachts ablaufenden Reparaturvorgänge im Zellstoffwechsel können nicht ausgeführt werden. Langfristig führt dies nicht nur zu eingeschränkter Leistungsfähigkeit sondern auch zu körperliche Schäden.

Eine 24-Stunden-HRV-Messung gibt Dir Aufschluss darüber, wie gut Deine Schlafqualität tatsächlich ist. Lange bevor es zu Tagesschlafattacken kommt, siehst Du mit einer HRV-Messung, ob Deine Leistungsfähigkeit und Deine Schlafqualität durch Schnarchen und/oder Schlafapnoe beeinträchtigt sind. So kann frühzeitig diagnostiziert und behandelt werden, um schwerwiegende gesundheitliche Folgeschäden zu vermieden.

Neben Deinem individuellen Entspannungs- und Erholungspotenzial erfährst Du, ob Deine Schlafdauer in einem angemessenen Verhältnis zu Deiner Tagesperformance steht.

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Klinisch fallen Patienten mit einem Schlafapnoesyndrom meist durch Leistungsabfall und extreme Tagesmüdigkeit mit hohem Schlafdruck auf. Einschlafen am Arbeitsplatz, beim Fernsehen, bei Gesprächen, während dem Essen oder beim Autolenken ist keine Seltenheit (Sekundenschlaf). Der Schlafapnoeiker ist bei allen monotonen Tätigkeiten gefährdet einzuschlafen.

Ursache des OSAS ist eine Erschlaffung der ringförmigen Muskulatur der oberen Atemwege im Schlaf. Beim Einatmen wird das weiche Gewebe angesaugt und die Atemwege auf diese Weise verschlossen. Vibrationen, die hierbei entstehen, verursachen das allseits bekannte Schnarchgeräusch. Die Alarmreaktion führt zu keinem echten Aufwachen, daher können sich Betroffene am Morgen oftmals nicht mehr daran erinnern.

Belastend sind Einschränkungen der kognitiven Leistungsfähigkeit wie Konzentrations- und Gedächtnisstörungen und der sogenannte "Brain Fog" am Morgen. In Folge der Stressreaktionen können Tinnitus und Hörsturz auftreten. Auch sexuelle Funktionsstörungen sind häufig.

Langfristige körperliche Folgen sind eine Anfälligkeit für Herz- Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und Schlaganfälle. Auch die Entwicklung eines Diabetes mellitus scheint gefördert zu werden.

Das OSAS ist überdies ein sehr schönes Beispiel für die Gendermedizin. Frauen und Männer werden nicht auf dieselbe Weise krank: Als Symptome eines OSAS klagen Frauen über morgendliche Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen, Stimmungsschwankungen und Depressionen. Schnarchen und Atemaussetzer werden weniger zahlreich beobachtet. Deshalb wird das OSAS bei Frauen häufiger übersehen.

Die Tagesschläfrigkeit kann leicht mittels eines Fragebogens, der sogenannten „Epworth Sleepiness Scale (ESS)“ selbst eingeschätzt werden. 

Das OSAS zeigt in der HRV-Messung ein typisches Bild, so dass erste Hinweise auf ein Schlafapnoesyndrom frühzeitig erkannt werden können. Es folgt ein ambulantes Screening zu Hause in der über die Nacht kontinuierlich Herzschlag, Atemfluss, Atembewegungen, Schnarchgeräusche und Sauerstoffsättigung gemessen werden.

Liegt ein OSAS vor, können die erfolgreichsten Maßnahmen vom Patient:innen selbst ergriffen werden: Das oftmals zu hohe Gewicht sollte normalisiert, auf Alkohol am Abend, späte Mahlzeiten und Schlafmittel muss verzichtet werden. Auch das Schlafen in Seitenlage kann helfen. Das Wissen, für die eigene Gesundheit selbst etwas tun zu können, fördert die Eigenverantwortlichkeit und die Selbstwirksamkeitsüberzeugung.

Auch die Wirksamkeit des Didgeridoo Spielens konnte bewiesen werden. Die schwingende Luftsäule führt zu einem Training der Muskulatur der oberen Atemwege.

Wenn Lifestyle-Modifikationen nicht ausreichen oder nicht umsetzbar sind, ist der Goldstandard die nächtliche Überdruckbeatmung (CPAP).

Gelegentlich kann eine Unterkieferprotusionsschiene und in seltenen Fällen auch Operationen indiziert sein. In Zukunft wird es möglich sein, den die Schlundmuskulatur versorgenden Nerven elektrisch mittels eines Schrittmachers zu stimulieren und so der Erschlaffung der Muskulatur entgegenzuwirken.

Beispielmessung Schlafapnoe

Schlafapnoe

45-jähriger Patient, Übergewicht, Tagesmüdigkeit mit hohem Schlafdruck am Tag, Konzentrationsstörungen, Bluthochdruck.

Diese Beispielmessung zeigt eine deutlich reduzierte Schlafqualität mit intensiver "Schnarchbande" bei 0,5 Hz und nahezu komplett fehlender RSA. Die durchschnittliche Herzrate im Schlaf ist mit 63,14 BPM zwar gut, sieht man aber genauer hin, stellt man fest, dass die Pulskurve im Schlaf sehr unruhig ist. Das bedeutet zwischenzeitlichen Stress im Schlaf, vermutlich bedingt durch Atemaussetzer mit akutem Sauerstoffmangel. Dieser Verdacht bestätigt sich in der Analyse der Atmungskurve, wie die nächste Abbildung zeigt. Schnarchen tritt auch in den Ruhephasen tagsüber auf, wovon es in dieser Messung auffällig viele gibt. Das Leistungspotenzial am Tag ist bereits deutlich herabgesetzt (wenig Variabilität im LF-Bereich) und der Patient gibt seinem großen Schlafbedürfnis am Tag häufig nach. Das Ergebnis dieser Messung sollte in jedem Fall eine Somnographie (Schlafmessung) bei einem Schlafmediziner nach sich ziehen. Ein behandlungsbedürftiges obstruktives Schlafapnoesyndrom ist sehr wahrscheinlich.

Apnoephae

Apnoephase ab 03:10:00 Uhr in der Länge von 40 Sekunden: der Luftstrom kommt völlig zum Stillstand. Durch Sauerstoffmangel entsteht Stress, der sich um 03:10:44 Uhr mit einer schnellen Herzrate (bis 105,53 BpM!) bemerkbar macht.

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