Schnarchen ist altersabhängig: Gemäß einer britischen Studie schnarchen Menschen zwischen 45 und 54 Jahren am häufigsten. In dieser Altersgruppe sind 62% der Männer und 45% der Frauen betroffen.
Auch Kinder schnarchen vereinzelt. Nachdem es Hinweise darauf gibt, dass Schnarchen möglicherweise die kognitive Entwicklung des Kindes beeinträchtigt, sollte dies stets fachärztlich abgeklärt werden.
Das Schnarchen an sich (also ohne Atemaussetzer) ist zunächst eine schlafbezogene Atmungsstörung ohne zwingenden Krankheitswert, weil es nicht zu Sauerstoffentsättigungen, Rechtsherzbelastung mit pulmonalarterieller Hypertonie und Stress im Schlaf kommt (anders als beim Schlafapnoesyndrom). Schnarchen kann aber sehr wohl dazu führen, dass die Erholung im Schlaf beeinträchtig wird, weil es zu keiner RSA (Gleichklang von Herzschlag und Atmung) kommt. Dadurch wird im Schlaf weniger oder keine parasympathische Aktivität generiert, die jedoch für alle nachts ablaufenden Regenerations- und Reparaturprozesse im Körper höchst förderlich ist. Schnarcher selbst erleben überdies oftmals ein Trockenheitsgefühl des Rachens und/oder wachen durch das eigene Schnarchen auf. In beiden Fällen leidet die Schlafqualität.
Ein erhöhtes Schnarchrisiko besteht (weiterhin) bei Übergewicht, Alkohol- und Nikotingenuss, bei Verlegung der Atemwege durch beispielsweise vergrößerte Rachen- oder Gaumenmandeln bzw. infolge von durch Allergien verschwollenen Nasenschleimhäuten. Auch anatomische Besonderheiten des Naseninnen- und Rachenraums und die Einnahme verschiedener Medikamente können, ebenso wie Schlafen in der Rückenlage, das Schnarchen begünstigen.
Ob Schnarchen mit einem erhöhten Risiko für manifeste Erkrankungen wie Bluthochdruck, Schlaganfall oder Diabetes einhergeht, und inwiefern tatsächlich eine Assoziation mit Heiserkeit, Kopfschmerzen und Albträumen besteht, ist nicht hinreichend geklärt. Es gibt allerdings Hinweise darauf, dass Schnarchen eine chronische Belastung für das Gewebe der Atemwege darstellt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass es hierbei zu einer Schädigung der Nerven und des Zellzwischenraums kommt, wie sie beim Obstruktiven Schlaf-Apnoe-Syndrom (OSAS) gefunden werden.
Bei Schnarchen mit Atemaussetzern oder bei Auftreten typischer OSAS-Symptome, sollte ein Schlafmediziner aufgesucht werden, um durch eine sogenannte Somnografie (Schlafmessung) bedeutsame schlafbezogene Atemstörungen ausschließen zu können.
Bei alleinigem Schnarchen ist nicht zwingend eine Therapie notwendig. Im Falle von starkem Übergewicht sollte eine Gewichtsabnehme angestrebt werden. Auf Alkohol und Nikotin sollte verzichtet werden, wenn diese Noxen eine Rolle spielen. Bei Vorliegen von Allergien kann die Suche nach dem Auslöser und eine Behandlung hilfreich sein. Eine Studie konnte des Weiteren den positiven Effekt von Singen auf Schnarchen nachweisen – eine garantiert nebenwirkungsfreie Form der Therapie. Hängt Schnarchen ursächlich mit Schlafen in der Rückenlage zusammen, können Hilfsmittel herangezogen werden, die den Schlafenden zu einem Lagewechsel in eine seitliche Position bewegen sollen. Je nach anatomischer Situation kann eine Erweiterung der Nasenöffnung mittels Dilatatoren sinnvoll sein. Da die Lage des Unterkiefers eine Rolle spielt, können in manchen Fällen individuell angepasste Unterkieferprotusionsschienen helfen. Selten sind operative Maßnahmen indiziert.
Krank werden jedoch häufig die Lebenspartner:innen: 55% aller Betroffenen fühlen sich durch das Schnarchgeräusch des Partners/der Partnerin gestört und klagen vermehrt über Beschwerden wie Schlafstörungen, morgendliche Kopfschmerzen und Tagesmüdigkeit. Schnarchen wird in Paarbeziehungen also häufig als sozial störend erlebt und hängt wesentlich von dem subjektiven Ausmaß des Gefühls der Belästigung durch den Bettpartner ab. In schwerwiegenden Fällen sind getrennte Schlaforte oft die beste Lösung für eine glückliche und ausgeschlafene Beziehung.