Wissenswertes zur Analysesoftware
heartrates arbeitet mit HRV-Analysesystemen, die sowohl Zeit- als auch Frequenzphänomene erfassen und kooperiert mit Autonom Health Gesundheitsbildungs GmbH - Lebensfeuer® und Firstbeat Technologies Ltd.
Die Messungen führt heartrates mit dem HRV-Messrekorder „Bodyguard 2“ von Firstbeat Technologies Ltd. durch.
Um die Effektivität einer Diagnostikmethode zu bewerten und ihren persönlichen Nutzen beurteilen zu können, müssen die Grundlagen des jeweiligen Verfahrens verständlich sein. Die Rechenvorgänge (Algorithmen), die der angewendeten Analysesoftware zugrunde liegen, basieren auf einer Vielzahl von Messungen im fünfstelligen Bereich; sie sind alters- und geschlechtskorreliert und weisen ein beliebig hohe Skalierbarkeit auf.
Was wird während einer HRV-Messung gemessen?
Der HRV-Rekorder misst die Herzschläge, genauer gesagt, die Abstände zwischen den Herzschlägen (Herzraten). Diese Herzraten verändern sich ständig. Sie variieren, abhängig davon, was wir gerade tun – daher spricht man auch von „Herzratenvariabilität“.
Entspannen wir uns, sind die Abstände zwischen den Herzschlägen länger als wenn wir Einkaufstaschen die Stiegen hinauf schleppen. Führen wir beispielsweise ein ärgerliches Telefonat, löst dies Stress aus. Entsprechend werden wir flacher atmen, und unsere Herzraten werden kürzer sein. Alles, was wir tun, denken oder fühlen, wirkt sich unmittelbar auf unsere Herzraten aus. In ihnen bildet sich der gesundheitliche Status Quo eines Menschen ab: alle rhythmischen Systeme spiegeln sich also im Rhythmus des Herzens. Sowohl die Schulmedizin als auch die Traditionell Chinesische Medizin (TCM) begreifen das Herz in diesem Sinne als ein „übergeordnetes“ Organ.
Mit HRV-Messungen lassen sich auf Basis eines Langzeit-EKGs und entsprechender Software demnach wesentliche Daten erheben und Gesundheitsdeterminanten bestimmen, abbilden und analysieren. Sie geben auf einfache und verständliche Weise Aufschluss über den Gesundheitszustand eines Menschen. Eine HRV-Analyse liefert nicht nur verbindliche Aussagen zu Schwächen und Risiken, sondern auch zu Stärken und Chancen (SWOT-Analyse). Die grafische Darstellung der Messergebnisse erlaubt eine intuitive, motivierende und kognitive Nachvollziehbarkeit für jeden Einzelnen.
Zeit- und Frequenzphänomene
Sowohl die Software von Lebensfeuer® als auch das Analysesystem von Firstbeat erfassen Zeitphänomene und Frequenzphänomene in der HRV. Die Aussagekraft der Ergebnisse wäre deutlich geringer, wenn ausschließlich der Zeitbereich erfasst werden würde. Darauf ist bei Anbietern am Markt zu achten.
Sämtliche Messergebnisse werden grafisch aufbereitet (Spektrogramm, Pulskurve, Atemkurve, Puls-Atemquotient u.v.m.) und sind online jederzeit einsehbar.
Auf der Zeitachse werden die Abstände zwischen den Herzschlägen gemessen und Parameter wie z. B. minimale oder maximale Herzrate, Gesamtanzahl der Herzschläge in 24 Stunden, Standardabweichungen etc. erhoben. Auf der Frequenzebene wird nicht nur dargestellt, wie häufig ein Signal in einer bestimmten Zeiteinheit auftritt, sondern auch in welcher Intensität es geschieht. So spiegeln sich im Very Low Frequency Bereich (VLF) langsame Veränderungen in der Herzrate (Durchblutungsrhythmik), im High Frequency Bereich (HF) sehr schnelle Rhythmen (Atmung) wider. Der mittlere Low Frequency Bereich (LF) umfasst alle Rhythmen im Bereich von ca. 10 Sekunden wie beispielsweise die Blutdruckrhythmik, die im Spektrum von 0,1 Hz ablesbar ist. Durch die schnelle Fouriertransformation (FFT) lassen sich die Signale der Messung (Zeitpunkt, Abtastwert) in die Darstellung (Frequenzanteil, Amplitude) überführen.
Die Intensität der HRV drückt sich über die Farbcodierung aus, und wird in Millisekunden zum Quadrat (msec2) gemessen. Hellblau entspricht dabei beispielsweise der stärksten Intensität von 1.200msec2, rot 240msec2 oder grau 0msec2.
Je vitaler und biologisch jünger ein Mensch, desto dichter und farblich intensiver ist die spektrografische Darstellung seiner HRV. Bei Erschöpfung oder Krankheit ist die HRV ist in allen Frequenzbereichen rückläufig, sprich, farbliche Kontraste sind kaum noch zu erkennen.
Wie lange dauert eine HRV-Messung?
Eine HRV-Messung dauert in der Regel 24 Stunden. Bei Bedarf werden dreitägige Messungen durchgeführt. HRV-Kurzzeitmessungen (15 Minuten) werden zur Ersteinschätzung und zu Verlaufskontrollen eingesetzt.
Ein besonders entscheidender Parameter zur Beurteilung von Gesundheit ist die individuelle Schlafqualität. Im Rahmen einer HRV-Langzeitmessung ist sie wesentlicher Bestandteil in der Gesamtbeurteilung (Schlafdauer, Einschlafverhalten, Tiefschlaf- und Traumschlafphasen, Regenerationsfähigkeit).
Die Aussagekraft zu Schlafqualität ist nicht zuletzt deshalb besonders hoch, weil Du im eigenen Bett schläfst und der Rekorder aufgrund seiner minimalen Größe und seines geringen Gewichts kaum als störend empfunden wird.
Mit welchen Geräten wird die HRV gemessen?
HRV-Messungen sind mit verschiedenen Endgeräten möglich. Abhängig von der Analysesoftware können Daten unterschiedlichster Messgeräte ausgewertet werden. Zu den bekanntesten zählen Firstbeat, MegaEMG, Schiller, Garmin, Suunto und Polar.
Die Qualität der Ergebnisse hängt von der Abtastrate des jeweiligen Rekorders ab: je höher die Abtastrate, desto aussagekräftiger die Ergebnisse!
heartrates misst mit bloß 16g schweren HRV-Messrekordern des Typs „Bodyguard 2“ von Firstbeat Technologies, welche eine Abtastrate von 1000Hz erzielen. Dieser Rekorder sucht 1.000 Mal pro Sekunde nach den Peaks in den Herzraten. Herzfrequenz-Messgeräte aus dem niedrigem Preissegment, wie sie beispielsweise von Hobbysportler:innen gerne verwendet werden, haben eine Abtastrate von ca. 300Hz.
Was unterscheidet eine HRV-Messung von einem EKG?
Was sich hinter dem Begriff des Elektrokardiogramms (EKG) verbirgt, ist heute nahezu jedermann bekannt. Dass allerdings selbst tragbare Geräte noch relativ groß und schwer sind – ebenso.
Durch die Erfassung eines Langzeit-EKGs lassen sich, wie auch mit 24stündigen HRV-Messungen, zahlreiche wertvolle Aussagen über die Gesundheit eines Menschen treffen.
Elektrische Spannungen werden immer zwischen zwei Punkten gemessen, die in der Medizin „Ableitungen“ genannt werden. In der Kardiologie gibt es verschiedene Vereinbarungen, an welchen Stellen am Körper man die zeitlich variablen Spannungen des Herzens ableiten soll. In den meisten Fällen hat ein Ruhe-EKG 12 Ableitungskanäle. Dafür werden 10 Kabel benötigt. Ein 24-Stunden Langzeit EKG arbeitet mit 3 Ableitungskanälen und benötigt dazu 5 Kabel.
Eine HRV-Messung arbeitet mit nur einem Ableitungskanal. Sie benötigt dafür nur zwei Ableitungspunkte und 1 Kabel. Im Gegensatz zu einem Langzeit-EKG ist sie dadurch für alle Aktivitäten sehr gut alltagstauglich und nicht auffällig.